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Azubi im Interview: Ausbildung bei Airbus

26. Apr 2023

Azubi im Interview: Airbus (Darius Reiter, Pelle Görth, Tiago Kley da Silva, v.l.n.r.)

Bei unserem Projekt „Azubi-Talk“ stellen wir Auszubildende unserer Mitgliedsfirmen von HESSENMETALL Nordhessen vor. In drei kurzen Fragen berichten die drei angehenden Fachkräfte von Airbus über ihren Berufsalltag, ihre Lieblingsaufgaben und ihre Zukunftspläne im Unternehmen.

Wir stellen die Auszubildenden Darius, Tiago und Pelle näher vor.

Wie sieht euer Alltag bei Airbus aus? Was macht euch besonders Spaß?

Darius Reiter an einer CNC-Werkzeugmaschine am Programmieren

Name: Darius Reiter, 18 Jahre

Schulabschluss: Hauptschule
Ausbildung: Zerspanungsmechaniker, 3. Ausbildungsjahr, Airbus Helicopters Technik GmbH, Calden

Morgens zum Arbeitsbeginn melde ich mich zuerst bei meinem Ausbilder, um meine Anwesenheit zu bestätigen. Danach gehe ich in meine Abteilung, um mich dort bei meinem Schichtleiter zu melden. Der Schichtleiter teilt mir dann mit, welche Aufträge bearbeitet werden müssen. Danach gehe ich zu der mir zugewiesenen CNC-Werkzeugmaschine und lasse mich, wenn nötig, von einem Facharbeiter einweisen. Das Kennenlernen neuer Steuerungen und deren Programmierung bereitet mir große Freude. Besonders Spaß macht mir das selbstständige Arbeiten an CNC-Maschinen (Dreh-, Fräsmaschinen).

Und ich fühle mich jeden Tag aufs Neue gefordert. Jeder fertig gestellte Auftrag macht einen stolz.

Nach der Fertigstellung jedes Auftrags rüste ich die Maschine individuell auf den nächsten Auftrag ein. Je nach Arbeitsplatz (Instandhaltung) kann es sein, dass nur einzelne Bauteile bearbeitet werden. Dass finde ich sehr spannend, da jedes Bauteil neue Herausforderungen stellt.

Meine Pausen-Zeiten verbringe ich meistens mit den anderen Azubis in der Lehrwerkstatt. Zum Ende des Tages führe ich eine Tageswartung durch, das Reinigen oder z.B. Ölen) an der Werkzeugmaschine.

Tiago Kley da Silva bei der Montage eines CH53-Transport-Hubschraubers

Name: Tiago Kley da Silva, 21 Jahre
Schulabschluss: Abitur
Ausbildung: Industriemechaniker, 2. Ausbildungsjahr, Airbus Helicopters Technik GmbH, Calden

Mein erster Gang nach Passieren des Drehtors führt in die Lehrwerkstatt. Dort grüße ich meine Kollegen und den Ausbilder, damit dieser Bescheid weiß, dass ich anwesend bin. Bei einem kurzen Gespräch mit dem Vorarbeiter werden die Aufträge besprochen. Meistens werden diese dann in Zusammenarbeit mit einem Kollegen, der mir zeigt, wie es gemacht wird und mich unterweist, durchgeführt.

Häufig handelt es sich bei diesen Aufgaben um das Zerlegen, Montieren oder Reinigen von Baugruppen. Wobei das Montieren von Baugruppen nach Vorschrift und das Schweißen mir besonders viel Spaß bereiten, weil man von Tag zu Tag eine Verbesserung der eigenen Fähigkeiten sehen kann. 

Von 9:00 – 9:15 Uhr ist die Frühstückspause, zu dieser finden sich meist alle Azubis in der Lehrwerkstatt ein, es wird gemeinsam gefrühstückt und sich unterhalten. Nach der Mittagspause wird in der Regel weiter an den bereits begonnenen Aufträgen weitergearbeitet. Ungefähr eine halbe Stunde vor Feierabend wird gemeinsam die Halle und der Arbeitsplatz gereinigt. Unfertige Baugruppen werden abgedeckt, damit keine Fremdkörper in sie gelangen.

Pelle Görth an dem Hubschrauber-Standmodell BO105

Name: Pelle Görth, 22 Jahre
Schulabschluss: Abitur
Ausbildung: Fluggerätmechaniker – Instandhaltung, 1. Ausbildungsjahr, Airbus Helicopters Deutschland, Calden

In der Regel, wird sich morgens ein Bild von den Projekten gemacht und die Einteilung bzw. Neueinteilung auf die verschiedenen Docks finden statt. Hier gehe ich in den meisten Fällen mit meinem Ausbilder zusammen an eine Maschine und wir erledigen die anstehenden Arbeiten. Sie erstrecken sich von Aus- und Einbau, Funktionstests bis hin zur Befundung und Reparatur der Bauteile Das intensive Reinigen der Komponenten ist dabei ein wesentlicher und wichtiger Teil um Kleinstbeschädigungen feststellen zu können. Am liebsten ist es mir, wenn eine Maschine fast fertig wird und wir sie zusammenbauen, was verhältnismäßig schnell geht, und in die Testflüge schicken können. Dann zu sehen, wie das Gerät, das eben noch in seine Einzelteile zerlegt war, fliegt, ist ein schönes Gefühl und macht einen auch ein wenig Stolz.

Wie geht ´s nach der Ausbildung weiter? Welche Zukunftspläne habt ihr?

Darius: Es besteht die Möglichkeit der Weiterbildung zum Meister (IHK/ HWK), alternativ ist die staatliche Weiterbildung zum Techniker gegeben. Ich strebe eine Weiterbildung zum Techniker an.

Tiago: Für Auszubildende mit FOS-Abschluss oder Abitur ist ein Studium an einer FH oder Universität möglich. Ich persönlich möchte nach der Ausbildung studieren gehen, am liebsten in der Fachrichtung Maschinenbau.

Pelle: Nach der Ausbildung würde ich vorzugsweise gern bei Airbus bleiben. Hier gibt es gute Möglichkeiten, wie AHD einen fördern kann. So unterstützt AHD z. B. den Werdegang zum „Prüfer“. Ebenso könnte ich mir vorstellen, noch einen Techniker nach entsprechender Arbeitszeit zu machen. Im Ausland eingesetzt zu werden und die Welt zu sehen könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.

 Welche Tipps könnt ihr Jugendlichen für die spätere Berufswelt geben?

Darius: Wichtig sind: Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Motivation

Tiago: Wichtig für jeden, der Teil der Firma und somit eines Teams sein möchte, ist in unserem Fall besonders Pflichtbewusstsein, da es sich um Baugruppen und Teile der Luftfahrt handelt. Außerdem ist es wichtig, motiviert und teamfähig zu sein, da viele Aufgaben nur im Team gemeistert werden können.

Wie auch in jedem anderen Unternehmen ist auch bei uns Pünktlichkeit wichtig, allerdings ist diese durch unser angenehmes Gleitzeitangebot etwas dehnbar.

Pelle: Eine Berufsausbildung ist ein unterschätzter Bildungsweg und kann eine sehr gute Grundlage für die weitere Bildung sein. Probiert euch aus. Versucht verschiedene Wege. Wenn euch etwas nicht passt, scheut euch nicht nach einem anderen Weg zu suchen. Rückschläge in dem was ihr euch wünscht kommen vor, sind aber kein Indikator dafür, dass ihr aufgeben sollt.

Heutzutage gibt es so viele Wege, die man einschlagen kann, da hilft es am meisten, einfach los zu gehen und Ausschau zu halten. Ich selbst habe mehrere Anläufe gebraucht, bis ich diese Arbeit für mich entdeckt habe.

 VIELEN DANK für das Interview!

Hintergrund zum Unternehmen

Die Airbus Helicopters Technik GmbH hat am Standort Calden derzeit ca. 500 Mitarbeitende, von denen ca. 21 Auszubildende verteilt auf drei Ausbildungsjahre sind. Am Standort Calden werden derzeit drei Ausbildungsberufe (m/w/d) ausgebildet: Industrie- und Zerspanungsmechaniker sowie ab September 2023 auch neu der Oberflächenbeschichter.

Die Kernkompetenz liegt in der Entwicklung sowie in der Fertigung von Hubschraubergetrieben (Haupt-, Zwischen- und Heckgetrieben). Im Zivilbereich wurden und werden Getriebe für die Hubschrauber Typen Bo 105 und H135/ BK117 hergestellt. Die Wartung und Instandhaltung der genannten Getriebe erfolgt für diverse Kunden.

Außerdem werden unterschiedlichste Komponenten für diverse Hubschrauber Typen (CH53, MK88 Sea Lynx, MK41 Sea King und andere) der Bundeswehr bei uns instandgesetzt und grundüberholt (Getriebe, Haupt- und Heckrotorköpfe, Hydraulikbauteile, Antriebswellen).

Gemeinsam mit den Kollegen der Airbus Helicopters Deutschland GmbH (Bereich – MRO) in Calden ist der Standort nach Donauwörth der zweitgrößte Airbus Helicopters Standort in Deutschland.

Airbus Helicopters Deutschland entwickelt, produziert und hält Hubschrauber der eigenen Marke instant. Der Standort Kassel-Calden ist spezialisiert auf die Instandhaltung und Modernisierung der mittleren bis schweren Hubschrauber der Airbus-Palette. Die Maschinen, die bei uns betreut werden, sind hauptsächlich in der Aufklärung von Straftaten und in der Rettung von Menschen eingesetzt. Der Standort mit 100 Beschäftigten bietet zwei Ausbildungsberufe (m/w/d): Den Fluggerätmechaniker-Instandhaltungstechnik und den Fluggerätelektriker- Instandhaltungstechnik.

Haben Sie Interesse an unserem Projekt “AZUBI-Talk“?

Möchten auch Sie Ihre Auszubildenden vorstellen und in Kontakt mit ausgewählten, interessierten Schülerinnen und Schülern bringen? Dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.

Frauke Syring
Frauke Syring

Referentin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN und Geschäftsführerin SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen
Telefon: 0561 1091-323
E-Mail

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