Fragen an den Unternehmer: Jörg L. Jordan
Das Format "Fragen an den Unternehmer" hat zum Ziel, Unternehmer mit ihren Unternehmen vorzustellen. Auf sieben Fragen werden Antworten auf wesentliche Einstellungen und Meinungen gegeben; persönlich, authentisch und unterhaltsam. An der Reihe, die sich im Abstand von zwei Monaten fortsetzt, können alle UNH-Mitglieder teilnehmen. Heute setzen wir die Reihe fort mit dem UNH-Mitglied W. & L. Jordan GmbH aus Kassel.
Herr Jordan, seit wann besteht Ihr Unternehmen, wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie und was bietet das Unternehmen?
Seit 1919; wir beschäftigen in der Jordan Gruppe 1.250 Mitarbeiter und sind in drei Geschäftsfeldern tätig: Bodenbeläge (alles bis auf Stein und Keramik), Holzhandel, Heimtextilien. Mit dem größten Bereich Bodenbeläge sind wir Marktführer in Deutschland und Österreich.Wie sind Sie zum Geschäftsführer geworden?
Mein Vorbild war mein Vater. Durch meine Familie habe ich frühzeitig Interesse an Wirtschaft und Unternehmen entwickelt - Geschäftsführer zu sein ist für mich kein Beruf, sondern eine Berufung.
Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Besonders schätze ich die Freiheit und die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich immer wieder aufs Neue ergeben. Dabei stehen die Kreativität, Innovation und die Identifikation mit der Aufgabe im Vordergrund. Es macht viel Freude der großen „Jordan-Familie" vorstehen zu dürfen und gemeinsam mit unserer tollen Mannschaft die Herausforderungen zu meistern.
Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?
Die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit sind fließend, im Grunde bin ich mit dem Kopf immer im Unternehmen. Aber die Familie steht trotz allem an erster Stelle, und auch Auszeiten sind wichtig. Ich suche Entspannung bei gemeinsamen Erlebnissen mit der Familie und Freunden in der (gern auch nordhessischen) Natur.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Neben den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen, die auch unsere Region betreffen, gilt es vor allem, die demographischen Herausforderungen zu lösen. Damit meine ich insbesondere die Entvölkerung auf dem Land zu stoppen - und zwar durch eine bessere Infrastruktur und durch eine konsequente Förderung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. Unsere Region bietet eine hohe Lebensqualität und beweist seit einigen Jahren, welche Dynamik in ihr steckt, ausgelöst durch die Universität, innovative Unternehmen und Branchen, die zentrale Lage in Deutschland und Europa und die hervorragende Verkehrsanbindung - dies gilt es, noch stärker zu publizieren.
Warum sind Sie Mitglied im Unternehmerverband geworden, und was schätzen Sie besonders am UNH?
Gründe für eine Mitgliedschaft waren für mich: eine starke Interessenvertretung, eine kompetente Beratung vor Ort und ein reger Austausch zwischen Unternehmern.
Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Unternehmergeist bei Jugendlichen wecken?
Als Unternehmer sind wir Vorbilder. Wenn es uns gelingt, bei Jugendlichen durch aktives Vorleben eine Sehnsucht nach Freiheit und eine Freude am Gestalten hervorzurufen, haben wir gute Chancen, frühzeitig den Unternehmergeist bei jungen Menschen zu wecken.