Fragen an den Unternehmer: Frank Schöne
Das Format "Fragen an den Unternehmer" hat zum Ziel, Unternehmer mit ihren Unternehmen vorzustellen. Auf sieben Fragen werden Antworten auf wesentliche Einstellungen und Meinungen gegeben; persönlich, authentisch und unterhaltsam. An der Reihe, die sich im Abstand von zwei Monaten fortsetzt, können alle UNH-Mitglieder teilnehmen. Heute setzen wir die Reihe fort mit Frank Schöne. Er ist Geschäftsführer der SCHÖNE Gebäude-Reinigung GmbH in Kassel.
Herr Schöne, seit wann besteht Ihr Unternehmen, wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie und was bietet das Unternehmen?
Die Kasseler SCHÖNE Gebäude-Reinigung GmbH ist seit 1995 am Markt aktiv. Als Einzelunternehmen von Frank Schöne gegründet wurde das Haus 1998 in eine GmbH umgewandelt. Die 190 Mitarbeiter sehen sich als regionale Dienstleister; ihr Aktionsradius misst über 100 Kilometer und konzentriert sich auf das Gebiet zwischen Northeim, Göttingen, Kassel und Bad Hersfeld. Das Unternehmen bietet das komplette Portfolio an Dienstleistung rund um die Immobilie für Gewerbe und Privat. Die Kernpunkte sind die Glasreinigung, Büroreinigung, Hausmeisterdienste, Winterdienste und die Grünanlagenpflege.Durch den strategischen Zukauf eines Galabau-Betriebes bekam das Unternehmen die Möglichkeit, die bereits bestehende Abteilung "Infrastrukturelles Gebäudemanagement (IGM)" auszubauen und ist damit nun zum Systemanbieter für infrastrukturelle Dienstleistung in der Wohnungswirtschaft geworden. Diese Bereiche umfassen die Pflege von Außenanlagen, den Winterdienst und die Treppenhausreinigung.
Wie sind Sie zum Geschäftsführer geworden?
Die Tätigkeit des Unternehmers interessierte mich schon als Jugendlicher. Es fehlte nur noch eine passende Idee. Während meines Studiums zum Lehramt suchte ich nach Angeboten, die Ausbildung zu finanzieren. Ich hatte die Möglichkeit, in einem Dienstleistungsunternehmen der Facility Management-Branche tätig zu werden und nutzte die dort erlangten Fähigkeiten, um später das eigene Unternehmen zu gründen. Was klein begann, entwickelte sich nach Beendigung meines Studiums zu einer großartigen Geschäftsidee.
Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Die vielfältigen Möglichkeiten als selbstständiger Unternehmer schätze ich sehr. In keiner anderen Position hat man den Gestaltungsfreiraum, die eigenen Visionen so umfangreich in die Praxis umzusetzen. Wenn man prinzipiell das Unternehmertum richtig versteht und eben etwas „unternimmt“ und die Möglichkeiten dazu hat, und nicht still steht, macht das Geschäftsführersein unglaublich viel Spaß! Für mich persönlich stehen die unterschiedlichen Anforderungen an einen Geschäftsführer im Vordergrund, die das Tätigkeitsfeld nie langweilig erscheinen lassen, besonders, wenn man die Chance hat, sich in einem ständig wachsenden Unternehmen weiter zu entwickeln.
Wie viel Freizeit haben Sie, und was machen Sie damit?
Der Sache geschuldet verbringe ich natürlich viel Zeit im Unternehmen. Meine freie Zeit verbringe ich gerne mit meiner Frau und meinen drei Kindern (Charlotte 12 J., Paul 8 J. und Maxi 10 Monate). Ich spiele gerne Tennis und fahre Ski. Ich engagiere mich in einem Kasseler Service Club, um die benachteiligten Kinder unserer Stadt zu unterstützen. Bei Gartenarbeit kann ich mich wunderbar entspannen.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Den Wirtschaftsstandort Kassel und Nordhessen weiter zu fördern und nach vorn zu bringen. Ein wichtiger und entscheidender Faktor ist dabei das Thema Arbeitskräfte und demografischer Wandel. Die Unternehmen und Universitäten können hilfreich unterstützen, indem sie duale Studiengänge bereit stellen. Für Unternehmen sind duale Studienangebote ein innovatives Instrument, um Fachkräftenachwuchs praxisnah und zugleich auf akademischem Niveau auszubilden und an das Unternehmen zu binden.
Die Region hat noch viel Nachholbedarf bei der Verkehrsanbindung. Wenn auch mit dem Bau des Flughafens KS/Calden ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht wurde, muss auch verkehrstechnisch die Anbindung an die Umgehungsstraßen und Autobahnen besser erfolgen. Ebenso müssen die nördlichen und westlichen Stadtteile durch eine Tangente bis zur Autobahn angebunden werden.
Das wirtschaftliche Potenzial und auch der Standort Nordhessen als Logistikstandort können nur genutzt werden, wenn die Infrastruktur dazu passt.
Warum sind Sie Mitglied im Unternehmerverband geworden, und was schätzen Sie besonders am UNH?
Ich bin Mitglied im Verband, weil ich grundsätzlich die Meinung vertrete, dass Vertreter gemeinsamer Interessen immer dann am erfolgreichsten sind, wenn sie gemeinsam agieren und ihre Interessen nach außen vertreten. Der UNH bietet dazu die Möglichkeit.
Weiterhin schätze ich die kompetente und unkomplizierte Rechtsberatung und den persönlichen Erfahrungsaustausch mit anderen Mitgliedern.Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Unternehmergeist bei Jugendlichen wecken?
Unternehmergeist bei Jugendlichen kann in erster Linie im Elternhaus und im Bildungssystem entwickelt werden. Vor allem im Bildungssystem muss die unternehmerische Kompetenz mehr in den Vordergrund gerückt werden und in die Lehr- und Lernprozesse integriert werden. Von Unternehmerseite aus könnten Start-ups finanziell unterstützt werden, um Jugendlichen die finanzielle Hürde zu nehmen.
Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, Einblicke in Unternehmen zu bekommen und z. B. in Gruppen durch Rollenspiele unternehmerische Aufgaben zu lösen.
Vielen Dank, Herr Schöne!
Das Interview führte Frauke Syring, M.A.
Referentin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Unternehmerverband Nordhessen e. V. (UNH)