Inhalt
CEO im Interview: Dr. Martin Brown, Geschäftsführer der REKS GmbH & Co. KG, Kassel
„Verantwortungsvolle Entsorgung ist wichtiger denn je"
Das Format "CEO im Interview" hat zum Ziel, Unternehmer mit ihren Unternehmen vorzustellen. Auf sieben Fragen werden Antworten auf wesentliche Einstellungen und Meinungen gegeben; persönlich, authentisch und unterhaltsam. An der Reihe, die sich im Abstand von zwei Monaten fortsetzt, können alle UNH-Mitglieder teilnehmen. Wir setzen die Serie fort mit Dr. Martin Brown. Er ist Geschäftsführer unseres Mitgliedsunternehmens REKS GmbH & Co. KG, Kassel
Herr Dr. Brown, seit wann besteht Ihr Unternehmen, wie viele Beschäftigte haben Sie, und was bietet das Unternehmen?
REKS ist als Unternehmen noch sehr jung und wurde im Dezember 2020 durch K+S gegründet.
Dr. Martin Brown, Geschäftsführer der REKS GmbH & Co. KG, Kassel
Bildquelle: REKS
REMEX GmbH, ein Tochterunternehmen der REMONDIS-Gruppe, ist durch den Erwerb von Anteilen seit kurzer Zeit zweiter Gesellschafter von REKS. Beide Unternehmen sind gleichberechtigte Partner und halten jeweils 50% der Anteile an der REKS.
REKS beschäftigt rund 80 Mitarbeiter an drei Standorten und ist einer der marktführenden Anbieter untertägiger Entsorgungsleistungen mit einer starken Marktposition.
REKS steht für verantwortungsvolle und nachhaltige Entsorgung – unter Tage sowie über Tage. REKS verbindet die traditionelle Welt des Bergbaus mit moderner Kreislaufwirtschaft. Genau das macht uns so einzigartig. Als Joint Venture der REMEX und K+S bietet REKS Lösungen in den Bereichen Entsorgung, Abdeckung von Kalirückstandshalden sowie Komplettleistungen rund um das Recycling von salzhaltigen Aluminiumschlacken. Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb gewährleisten wir für eine Vielzahl von Industrieunternehmen sowie Müllverbrennungsanlagen die verlässliche Entsorgung von Abfällen, optimal abgestimmt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Branche.
Wie sind Sie zum Geschäftsführer geworden?
Bevor ich Geschäftsführer der REKS geworden bin, habe ich in unterschiedlichen Positionen im In- und Ausland der K+S Gruppe verschiedene Bereiche kennengelernt. Dabei habe ich im Controlling, in der Logistik und im Vertrieb gearbeitet und Stück für Stück mehr Verantwortung übernommen. Zuletzt war ich Geschäftsführer der K+S North America mit Sitz in Chicago. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland war ich für das globale Supply Chain Management verantwortlich sowie Geschäftsführer der K+S Transport in Hamburg.
Im Zuge der neuen Unternehmensstrategie der K+S war das Projekt REKS ein für die Unternehmensgruppe wichtiges und hochspannendes Projekt. Ich habe über den gesamten Zeitraum die Verhandlungen für dieses Projekt geführt und freue mich daher sehr, seit Ende 2021 neben Torsten Zuber einer der Geschäftsführer der REKS zu sein und das Gemeinschaftsunternehmen weiterzuentwickeln.
Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Als Geschäftsführer eines neuen und jungen Unternehmens schätze ich den Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit nachhaltige Lösungen im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Insbesondere das Thema der Abdeckung von Kalirückstandshalden finde ich sehr bereichernd, da wir einerseits für die zukünftigen Generationen neuen Lebensraum für Flora und Fauna schaffen und andererseits die nachhaltige Förderung von Kalisalzen unterstützen. Durch den Zusammenschluss verschiedener Unternehmensbereiche haben wir darüber hinaus eine Art „Start-up“ Charakter und die Möglichkeit, auch neue Wege zu gehen und Perspektiven zu entwickeln. Das finde ich sehr spannend.
Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?
Natürlich verbleibt oft nicht allzu viel Freizeit, insbesondere Neugründungsphasen sind zeitlich sehr intensiv und anspruchsvoll. Im Wesentlichen verbringe ich meine Freizeit insbesondere an den Wochenenden mit meiner Familie und mit Sport und beim Sport. Meine Kinder sind sowohl beim Tennis als auch beim Fußball in der Region aktiv und da kommen wir viel rum.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Grundsätzlich sehe ich die Region Nordhessen sehr gut positioniert, insbesondere logistisch hat die Region einen hohen Standortvorteil. Ich lebe seit 20 Jahren in bzw. im Umland von Kassel und finde, dass die Region eine sehr gute Entwicklung genommen hat - sowohl wirtschaftlich als auch im kulturellen Leben! Die Herausforderungen sehe ich deshalb im Besonderen in den übergreifenden Themen der Energiewende und Digitalisierung und der Schaffung guter Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Hier würde ich mir mehr Geschwindigkeit wünschen, ohne dafür ein Patentrezept zu haben. Für die Zukunft wäre es schön, wenn Kassel und die Region Nordhessen für Fachkräfte langfristig noch attraktiver wird und wir vielleicht mit Städten wie Frankfurt, Berlin oder München mithalten können. Davon sind wir zwar noch ein Stück entfernt, sind aber durch die positiven wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen in den letzten Jahren auf einem sehr guten Weg.
Warum sind Sie Mitglied im Unternehmerverband geworden, und was schätzen Sie besonders am UNH?
K+S hat bereits eine langjährige und gute Zusammenarbeit mit dem UNH etabliert, die wir als REKS gerne aufgreifen und weiterführen. Insbesondere die hohe Expertise bei arbeitsrechtlichen Themen in der Unterstützung für die Mitgliedsunternehmen hat für uns den Ausschlag für eine Mitgliedschaft gegeben.
Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Unternehmergeist bei Jugendlichen wecken?
Ich glaube, das kann man nur erreichen, wenn Jugendliche direkt angesprochen werden und über Angebote, z. B. in Schulen, mit Workshops Kreativität und Innovation im positiven Sinne erleben. Dabei sollte aber auch Wert auf die Ausbildung wirtschaftlicher Zusammenhänge und Rahmenbedingungen intensiviert und ausgebaut werden. Wir sollten aber auch ehrlich sein: Erfolg braucht Ausdauer, einen langen Atem und eine Menge Geduld sowie Widerstandskraft.
Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Brown!
Fragen an